Burg Schauenburg (2022) DE

Burgruine Schauenburg

23. August 2022

Das Wahrzeichen oberhalb der Gemeinde Oberkirch wurde bereits 1120 erstmals erwähnt. Im 13. Jahrhundert erfolgte der Ausbau als Schildmauerburg mit mehreren Wohntürmen. Die Burg wurde im Laufe ihrer Geschichte mehrfach belagert und zweimal eingenommen. Vermutlich wurde sie spätestens 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört.

Die Sage der „Weißen Frau Berta von Schauenburg“

Als ein Ritter von Schauenburg statt des erhofften Sohnes nur eine Tochter von seiner Gemahlin bekam, war er darüber so erzürnt, dass seine Frau an Kummer starb. Der Ritter zog daraufhin in die Welt hinaus und übergab seine Tochter einer Magd. 20 Jahre später jedoch bereute er scheinbar seine Tat und ließ nach dem Mädchen forschen, um es mit einem reichen Vetter zu vermählen. Seine Tochter hatte allerdings inzwischen einen Müllerjungen geehelicht – die Aussicht auf eine bessere Partie bewog sie aber schnell dazu, sich zu ihrem Vater zurück zu begeben. Wiederum ein paar Jahre später fiel sie bei einer Tanzveranstaltung auf der Burg tot um – als sie nämlich ihren ersten Gatten bei dieser Gelegenheit zufällig wiedertraf.

Nun erscheint sie angeblich alle 50 Jahre Wanderern und bittet um Erlösung. Es wird allerdings recht schnell ungemütlich, denn wer ihr diesen Wunsch nicht erfüllt, muss nach drei Tagen sterben. Einmal traf es einen Hirtenjungen, der ihr Wasser aus einer Quelle schöpfen sollte. Das Kind war aber so erschrocken, dass es panisch den Berg hinunterlief und folgerichtig nach drei Tagen an hohem Fieber starb.

Vermutlich aus neuerer Zeit stammt der Bericht eines Waldhüters, der die „Weiße Frau“ gesehen und ihr den Wunsch auf Wegauskunft erfüllt habe. Daraufhin schenkte sie ihm eine Münze „sie schon lange aus dem Kurs war“ und der Waldhüter entkam dem Tod innerhalb von drei Tagen; mehr noch, er glaubte, die „Weiße Frau“ erlöst zu haben.

Ebenfalls aus neuerer Zeit stammt eine Erzählung, nach der sich ein junges Mädchen während einer Feier auf der Burg vor etwas Namenlosem so erschrocken habe, dass sie bis ins Tal rannte und nicht über das Erlebte sprechen konnte – gewissermaßen fügt sich dies nahtlos an den Hirtenbuben an. Die Geschichte kann nicht überprüft werden.

Der Name „Berta“ stammt übrigens nicht von der „Weißen Frau“, sondern von der Dame, die die Sage niedergeschrieben hat: Die Großmutter des heutigen Burgherrn, Berta Freiin von Schauenburg, hat die Sage in ihrem Tagebuch erwähnt.

Das Ghosthunter Explorer-Team wurde zu dieser Untersuchung von zwei Gastermittlerinnen begleitet, Kerstin und Jenny aus Ludwigsburg. Mit dabei war auch zum zweiten Mal Sandy aus Stuttgart.

Das Team traf gegen 18 Uhr auf der Burgruine ein und konnte den Aufbau anschließend zügig beginnen. Folgende Geräte waren im Einsatz:

Nordwestlicher Wohnturm/angrenzendes Wohngebäude:

Movetest mit Kameraüberwachung

Überwachung Zwingerbereich mit Digitalkamera

Keller

Full-Spectrum-Kamera-Überwachung

„Shadow-Tracker“

Kapelle Untergeschoss

Rem-Pod

Lasergrid

Bewegungsmelder

Kameraüberwachung

Kapelle „Schneckenstiege“ zum eigentlichen Kapellenbereich

Sog. Leuchtbälle von einer Gastermittlerin

Im Einsatz waren außerdem eine weitere Full-Spectrum-Kamera, ein weiterer Rem-Pod, Parascope, K2, Audiogeräte, Digitalkamera, Infrarot-Kameras sowie die mit einem Audiorekorder aufnehmbare Spiritbox.

Zunächst begann die Untersuchung vor dem nordwestlichen Wohnturm. Hier meldete sich das Parascope, das allerdings auf die gewohnte Weise reagierte.

Der zweite Untersuchungsbereich war der Keller. Kerstin berichtete von einer Stelle in ihrem Nacken, die kontinuierlich kalt war, obwohl sie nicht in einem Luftzug stand. Sandy meinte, dass ihr die Schulter wehtun würde. Ansonsten kam es zu keinen weiteren Auffälligkeiten vor Ort.

Weiter ging es in dem Bereich vor der Kapelle. Micha glaubte hier, einen Schatten gesehen zu haben. Jenny war sich nicht sicher, ob sie von etwas berührt worden war, kann aber hier ein Zutun der diversen Insekten auf der Burg nicht ausschließen. Eine Präsenz war zwar durchaus fühlbar, eine Kommunikation klappte aber nicht. Einer der beiden Leuchtbälle schien immer mal wieder zu reagieren, doch hielt auch dies keiner Überprüfung statt. Als die Lage der Leuchtbälle verändert wurde, passierte nichts mehr. Da diese Leuchtbälle in ihrer ursprünglichen Funktion als Katzenspielzeug eingesetzt werden, ist die Zuverlässigkeit und damit Verwendung in einer paranormalen Untersuchung ausgeschlossen; dies haben auch Tests befreundeter Kollegen ergeben.

Im oberen Bereich kam die Spiritbox zum Einsatz. Sonja hörte nur französische Radiosender; interessant war für sie, dass sie zweimal das Gefühl hatte, dass das gesamte Gebäude erbeben würde; von den Schwingungen fühlte es sich für sie so an, als käme eine schwere Person die Wendeltreppe empor.

Einen zweiten Einsatz fand die Spiritbox mit Sandy auf dem Keller; auch hier kam es zu keinen sinnvollen oder zusammenhängenden Worten oder Sätzen.

Kurzzeitig trennte sich die Gruppe: Micha und Jenny begaben sich in den Bereich vor die Schildmauer, Sonja, Sandy und Kerstin auf Sandys Vorschlag hin zum Brunnen. Es kam zu keinen Vorfällen, auch der Ortswechsel zum Wohngebäude neben dem nordwestlichen Wohnturm änderte das nicht.

Gegen 24 Uhr wurde die Untersuchung beendet.

Die teilweise doch sehr enormen Geräuschpegel außerhalb der Burg (Gastwirtschaft unmittelbar unterhalb der Anlage, diverse mehr oder weniger feierlustige Besucher auf der äußeren Ringmauer, Feste in der Umgebung) haben insbesondere die Auswertung der Audioaufzeichnungen enorm erschwert.

Dennoch kam es zur Aufzeichnung von drei Nachrichten, die als EVP in Frage kommen.

Ergebnisse:

1. EVP: „Du musst weg hier“ – Situation: Kapelle, Sonja oben mit der Spiritbox, die anderen Teilnehmer vor der Kapelle.

2. EVP: „Nein.“ – Auf die Frage „Sollen wir nach oben kommen“, ebenfalls Kapelle.

3. „Lass mich“ oder „Du hasst mich“ auf die Frage, ob die Burgbewohner damals spezielle Aufgaben gehabt hätten.