Burg Hardegg (2016) / A

eilruine Burg Hardegg
Untersuchung am 21.05.2016

1000 Jahre alt ist diese Burg. Sie zählt zu den größten Anlagen Niederösterreichs und wurde dank eines ausgeklügelten Verteidigungssystems niemals erobert. Im Verlauf des 17. Jahrhunderts allerdings orientierten sich die Menschen zu den bequemeren Wohnalternativen und die Burg begann zu verfallen. Als 1764 die Stadt Hardegg abbrannte, durften die Bewohner die Steine der Burg zum Wiederaufbau nutzen. Im 19. Jahrhundert jedoch erwachte die Burg zu neuem Leben: Johann-Carl Fürst Khevenhüller-Metsch begann mit dem Wiederaufbau der Anlage. Heute gehört sie Graf Pilati von Thassul zu Daxberg, einem Khevenhüller-Enkel. Sie beherbergt ein Museum und eine Ausstellung. Teile der großen Burganlage befinden sich leider nach wie vor in freiem Verfall und sind nicht zugänglich.

Blick auf den ruinösen Teil der Anlage   

heutige Zugangssituation

Wie auch bei Schloss Greillenstein, würde hier das Ghosthunter Explorer Team gemeinsam mit Paranormal Wien ermitteln. Nach dem Empfang durch die sehr freundliche Kassendame durften sich beide Teams bereits auf der Burg umsehen. Gegen 19:00 Uhr traf dann auch die gräfliche Familie ein und öffnete buchstäblich noch weitere Türen: Neben dem Waffensaal gehörte dazu auch die zweistöckige Familiengruft. Die unmittelbare Nähe zu den Sarkophagen und Särgen inmitten der uralten Gewölbe war schon eine besondere Erfahrung, die sicherlich auch ohne den Zusammenhang mit der Profession Ghosthunting beeindruckend ist.

Interview durch das ORF
Der Besucher betritt die Ruine durch ein Tor, das in den Zwinger leitet und von dort leicht bergauf Richtung des sanierten Teils der Anlage. Dort befindet sich ein relativ enger Innenhof, umgeben von Museumsräumen, zwei Türmen, Kapelle, Sommerküche und neuzeitlichem „Rittersaal“ mit darunter liegender Winterküche sowie eines weiteren Kellerbereichs, der heute den Ausgang darstellt und zudem den sehr eigenwilligen „Ruheplatz“ des zukünftigen Sarkophags eines Künstlers, der sich den Vögeln näher verbunden fühlt als den Menschen.

Rittersaal
Von Paranormal Wien waren dieses Mal Sisi und Helmut anwesend. Die Aufbauten gestalteten sich nach Absprache folgendermaßen:
Gruft:        2 DVR-Kameras

Kapelle:    DVR Kamera
Substanzen-Movetest

„Rittersaal“:    Spiele-Movetest
Waffensaal:    Sand – Pendel

Ein erstes Sit-in im Waffensaal brachte keine nennenswerten Ergebnisse. Allerdings wurde später bei der Auswertung sehr wohl eine Aktivität festgestellt.

 In der anschließenden Sitzung in der Kapelle kam es hingegen ziemlich schnell zu diffusen Wahrnehmungen wie plötzlicher Kälte und dem Empfinden, dass eine Präsenz gegenwärtig war.

Für einen Moment Spannung sorgte auch, dass sich die Tür nach draußen plötzlich nicht mehr öffnen ließ. Es dauerte eine kleine Weile, bis sie schließlich nachgab.

In der doppelstöckigen Gruft berichteten die Anwesenden beider Teams sowohl von Unwohlsein und Kälte als auch von Geräuschen. Peps nahm eine Frau hinter Micha wahr, die scheinbar ein Kopftuch oder etwas Ähnliches trug. Graf Pilati fühlte eine tiefe Traurigkeit und nahm zu einem Zeitpunkt gar ein schwebendes Kind über einem der Sarkophage wahr.

Danach begaben sich Peps, Sonja, Sisi und Helmut in die Winterküche, während Micha, Steffi und die gräfliche Familie die Mexiko-Ausstellung untersuchten. In der Winterküche war besonders auffällig, dass die technischen Geräte eine Zusammenarbeit verweigerten. Zudem machte sich der Objektdeckel von Sisi’s Kamera selbständig. Sonja sah zu einem Zeitpunkt ein Licht an der Treppe, die nach unten führt – die Kamera konnte aber nichts festhalten. Helmut hatte früher am Tag genau hier deutlich vernehmbare Schritte wahrgenommen; dies konnte nachts aber nicht bestätigt werden.

Als vorletztes Ziel suchten alle gemeinsam den ruinösen Bereich der Burg aus, wobei hier aus Sicherheitsgründen der Zutritt nur sehr beschränkt möglich war. Es konnten vor Ort keine besonderen Erlebnisse oder Gefühle festgestellt werden, doch wird sich bei den Ergebnissen zeigen, dass dieser erste Eindruck sich nicht bestätigt hat.

Den Abschluss fand die Untersuchung in der Kapelle, doch konnte hier keiner der Anwesenden noch etwas wahrnehmen. Somit fand der Besuch auf der Hardegg gegen halb zwei früh sein Ende.
Definitiv erwähnenswert ist auch hier, dass Steffi erneut ihre besonderen Fähigkeiten unter Beweis stellte: Noch weit vor dem ersten Besuch der Burg erwähnte sie den Namen „Salvatore“, zusammen mit der Beschreibung eines Mannes mit einem auffälligen Schnauzer. Tatsächlich stellte sich heraus, dass Maximilian von Mexiko, dem ein bereits erwähntes Museum gewidmet war, einen Bruder namens Salvatore hatte. Das einzige überlieferte Foto deckte sich mit Steffis Angaben.
Die Ergebnisse in der Übersicht:
Insbesondere in der Kapelle und der Gruft gelangen ein paar sehens- und diskussionswürdige „Orb“-Fotos, die das Empfinden vor Ort stützen.

Es gab zwei Anomalien: Bei der Aufnahme in der Sommerküche (siehe Video) haben wir den Eindruck, als würde jemand mal kurz zum Fenster reinschauen. Die Sommerküche befindet sich in mehreren Metern Höhe; das gefilmte Fenster ist von der anderen Seite und damit von außen nicht zugänglich. Wir schließen ein KFZ oder eine ähnliche Ursache für die Lichterscheinung vor der Anomalie aufgrund der Geländesituation vor Ort ebenfalls aus.

Die zweite Anomalie trat auf, als sich alle in der Ruine befanden. Peps fotografierte in Richtung des kleinen Tores, das den Zugang in den ruinösen Teil der Anlage abriegelt. Auch dort schien jemand das Team zu beobachten…
In der unteren Gruft schaltete sich dreimal der Bewegungsmelder ein, ohne erkennbare äußere Ursache. Angemerkt sei, dass sich in der Gruft zahllose Marienkäfer und ähnliche Insekten befanden. Wenn diese den Bewegungsmelder ausgelöst hätten, hätte dieser deutlich öfter irritiert worden sein müssen. Das dreimalige Aufleuchten vollzieht sich aber in einem deutlichen zeitlichen Abstand (siehe Video).
EVP-technisch gibt es zwei Ergebnisse, die erwähnenswert sind: Zum einen ein von mindestens Steffi auch live vor Ort gehörtes „Hallo“ beim Betreten des Waffensaales. Sonja sagt kurz nach dem Eintreten: „Da ist ja das Pendel“, woraufhin eine unbekannte Stimme „Hallo“ antwortet (siehe Ausschnitt). Steffi fragt daraufhin: „Hast du was gesagt?“, und bezieht sich offensichtlich auf das „Hallo“ (siehe Ausschnitt).
Auf Peps Frage: „War das früher deine Kapelle?“ antwortet eine weitere unbekannte Stimme mit einem mutmaßlichen „Danke“.
Es traten zudem mehrmalige, für das Team nicht erklärbare Schläge und Klopfen auf (siehe Video). Dieses Schlagen, das auf einem Diktiergerät sehr deutlich zu hören ist, bleibt dabei interessanterweise von allen unkommentiert. Es wird zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausgeschlossen, dass sich zu diesem Zeitpunkt jemand in der Kapelle aufhielt.
Mindestens einmal erfolgte ein Klopfen auf unmittelbare Aufforderung vorher (siehe Video).

Insgesamt ist das G.E.T. der Meinung, dass die reichhaltigen Ergebnisse die Eindrücke und Erlebnisse vor Ort stützen und die Tatsache unterstreichen, dass Burg Hardegg ein lohnenswertes und interessantes Ziel in jeder Hinsicht ist.
Unser ausgesprochener Dank gilt der gräflichen Familie Pilati, die uns diese Untersuchung ermöglicht hat. Es war wieder eine spannende Erfahrung! Auch bedanken wir uns bei Paranormal Wien für die sehr angenehme Zusammenarbeit – wir freuen uns auf zukünftige Projekte!